Am 13. November 1980 schreibt meine Mutter in ihr Tagebuch:
Neu in der Stadt, neu in der Schule bin ich mit acht in einem Alter, in dem ich nach Vorbildern suche. Fündig werde ich bei dem Mann aus Lippstadt, der wie ich aus Ostwestfalen kommt. Dem für mich besten Fußballer der Welt. Eine Tormaschine. Er spielt unfassbar gut und wirkt dabei so brav und harmlos. So brav und harmlos wie ich es bin. Paul Breitner, den finde ich auch toll, aber der ist mir irgendwie zu anarchisch mit seinem wilden Bart und dem raushängenden Trikot. Karl-Heinz Rummenigge ist dagegen wie der große vernünftige Bruder, dem man gefahrlos nacheifern kann.
Ich spiele im Garten seine Tore nach. Nehme einige Jahre später Sportschauberichte auf VHS auf, um danach in Zeitlupe jede Rummenigge-Szene noch einmal genießen zu können.
Zum Geburtstag bekomme ich ein reich bebildertes Rummenigge-Buch. Weite Passagen des kitschigen Textes kann ich bald auswendig: „Gegen sieben wird’s feierlich. Martina zündet fünf Kerzen an und serviert. Fleisch muss es sein. Steaks, Kalb oder Rind. Dazu Pommes. Je nach Saison Spargel- oder grüner Salat. Gemüse mag er nicht.“
An der Straße auf meinem Schulweg steht irgendwann ein lebensgroßer Rummenigge aus Pappe im Schuhgeschäft. Ich bitte den Inhaber, mir den Aufsteller zu schenken, wenn er den nicht mehr bräuchte. Er verspricht es mir. Täglich gehe ich am Schaufenster vorbei. Täglich schaue ich Rummenigge an. Er gehört bereits mir. Ich habe schon einen Ehrenplatz in meinem Zimmer dafür freigeräumt. Doch dann ist Rummenigge weg. „Ach, tut mir leid, den hab ich gestern weggeschmissen.“ Meine Eltern müssen mir weinendem Fan versprechen, dass wir nie wieder dort Schuhe kaufen würden.
Wenig später – und das ist nicht von Pappe – ist Rummenigge dann wirklich weg. Er verlässt 1984 den FC Bayern nach Italien, es ist ein Stich ins Herz, es ist, so befürchte ich, der Todesstoß für den FC Bayern. Dass durch die Ablösesumme von 11.000.000 DM der e.V. schuldenfrei wird und auch ohne den damaligen 18.000-DM-Transfer (eine Rendite von 610%) noch ein paar Titel gewinnen wird, kann ja kein Kind damals wissen.
Italien
Während seiner Zeit in Italien bleibe ich Rummenigge treu. Ich will so ein cooles Inter-Trikot mit dem Misura-Schriftzug, doch das gibt es in unserem Kaff nicht zu kaufen. Mein Taschengeld investiere ich in den „kicker“ und das „kicker Fußballmagazin“. Dort erfahre ich, dass Rummenigge am Comer See wohne und mit einer gewissen Milva befreundet sei. Ich bitte meine Eltern, unseren nächsten Urlaub am Comer See zu verbringen; leider ohne Erfolg.
Anpfiff
Im Jahr 1987 kaufe ich mir „Anpfiff“ von Toni Schumacher. Darin wird er von Schumacher als intriganter Machtmensch dargestellt, der unfit zur WM reist, rund um die Uhr einen Masseur für sich reserviert, als Kapitän mehr spaltet als eint. Schwere Kost für mich. Ist was dran an Schumachers Vorwürfen? Zeigt sich Rummenigge schon früh als jemand, der Macht will? Und dafür mit harten Bandagen kämpft?
Visionär
Kurz nach seinem Karriereende bei Servette Genf in der Schweiz, im Jahr 1989, äußert Rummenigge im kicker seine Vorstellungen vom Bundesligafußball bis zum Jahr 2000. Vieles von dem, was Rummenigge vor 28 Jahren fordert und sich vorstellt, nimmt die Zukunft vorweg. Er sieht die Ausgliederung der Profiabteilungen in Kapitalgesellschaften genauso kommen, wie mehr Entertainment rund um das Spiel, die Wichtigkeit von Live-Fußball im TV und prognostiziert sogar die Gründung der DFL:
„Die Bundesligavereine müssen strukturiert sein wie Aktiengesellschaften.“
„Auch in Deutschland muss sich die Industrie künftig in einem Maße im Sport engagieren, das die bisherigen Dimensionen sprengt.“
„Um das Stadion herum muss ein Gesamtpaket für die Familie geschnürt werden. Einkaufszentrum, Freizeitanlagen. Eine Art kleine Disneyworld.“
„Die Partien werden präsentiert werden. Mit einem Vor-, einem Halbzeit- und einem Nachprogramm.“
„Für den Freitagabend würde ich das Spiel der Woche ansetzen, das das Fernsehen live überträgt. Ideal für Industrie und Werbung.“
„Der Profifußball muss sich vom Amateurismus lösen. So sollte unter dem Dach des DFB ein eigenständiges Gebäude „Profifußball“ heranwachsen, das sich weitestgehend selbst verwaltet.“
Kommentator
Es wird 1990, ich werde erwachsen, und Deutschland wird in Italien mit Karl-Heinz Rummenigge als Co-Kommentator Weltmeister. Die Emanzipation vom Helden meiner Kindheit setzt ein. Mit der Stimme, die da neben der von Gerd Rubenbauer zu hören ist, werde ich trotz sonoren Timbres nicht richtig warm.
Vizepräsident
Im November 1991 kommt Rummenigge zurück zum FC Bayern. Als Vizepräsident. Das gefällt mir, denn die Einbindung ehemaliger Spieler gehört seit jeher zur DNA des Clubs. Was Rummenigge für dieses Amt qualifiziert? Was sein Plan für seine neue Karriere ist? Keine Ahnung. Ist mir aber auch egal. Als Bayernfan hinterfrage ich das damals nicht. Als Bayernfan hat man in der ersten Hälfte der 90er andere Probleme. Sportlich finstere Jahre für den erfolgsverwöhnten Anhänger. In Rummenigges erster Saison als Vize-Präsident wird der FC Bayern mit 15 Niederlagen Zehnter in der Liga. Zehnter! Ein Ausdruck der Krise im Club, aufgrund derer Rummenigge geholt wurde.
Der Club trifft sportliche Entscheidungen, die ich vorher nicht für möglich hielt. Zuerst der Heynckes-Rauswurf, der meinen (vorübergehenden) Vereinsaustritt nach sich zieht. Dann Sören Lerby als Trainer, dann Erich Ribbeck, Beckenbauer, Otto Rehhagel, wieder Beckenbauer.
Vorstandsvorsitzender
Nach einer elfjährigen Lehrzeit Boss: Am 14. Februar 2002 steht Rummenigge an der Spitze der FC Bayern München AG. Einer der Mächtigsten im deutschen Fußball. Vorstandsvorsitzender der Fußballabteilung auf Aktien. Die Ziele der Ausgliederung: kurzfristig die Finanzierung des eigenen Stadions sichern. Mittelfristig die nationale Dominanz des Clubs festigen. Langfristig auch international dauerhaft zu den großen Clubs des europäischen Fußballs aufsteigen. Kein Spoiler: Alle Ziele sollten in den nächsten 15 Jahren unter Rummenigges Führung erreicht werden.
Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung zur Ausgliederung herrscht in Unkenntnis der sonnigen Zukunft in Teilen große Skepsis. Da wird Rummenigge deutlich in Richtung Opposition: „Ich bin ein großer Demokrat, aber ich halte Sie für gemeingefährlich. Sie reden populistisch und haben nicht das Wohl des Vereins im Sinn.“
Madrid, Mailand, Manchester, München: Willkommen im Club.
Unter dem Geschäftsmann Rummenigge wächst und wächst die FC Bayern München AG. Das Festgeldkonto wird immer praller, auch international wird der Verein zunehmend respektiert. In Madrid, Mailand, Manchester staunt man über diese Deutschen, die fleißig ihr Stadion abbezahlen und ansonsten ohne Bankkredite einen erfolgreichen Spielbetrieb finanzieren.
Dass der Vorstandsvorsitzende daran einen gehörigen Anteil haben muss, ist zu vermuten. Wirklich etwas darüber lesen kann man nicht. Im Gegenteil wird die atemberaubende wirtschaftliche Entwicklung zumeist bei Uli Hoeneß verbucht. Und nicht beim operativ verantwortlichen Netzwerker Rummenigge. Dabei sind vermutlich dessen internationalen Kontakten so mancher Transfer und Sponsorendeal zu verdanken. Vom wachsenden Standing des FC Bayern im fußballeuropäischen Elitezirkel ganz zu schweigen.
Es wird zwar immer wieder über Karl-Heinz Rummenigge gesprochen, aber selten mit ihm über seine Tätigkeit beim FC Bayern und seinen Einfluss auf die Entwicklung des Clubs. Stattdessen steht er häufig in der Kritik der fußballinteressierten Öffentlichkeit, beispielsweise wenn es um das Aushandeln neuer Fernsehverträge geht.
Wirtschaftsnah. Basisfern?
Die Nähe zur Wirtschaft und eine Konzentration auf Finanzthemen, die seine Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender automatisch mit sich bringen, implizieren „kopfgesteuertes Handeln“ und „kühles Rechnen“. Und damit eine Distanz zum emotionalen, unberechenbaren Fußball. Fans diskutieren über Phantomtore, Schiedsrichterglück und Duselsiege. Und eher weniger über Sponsorenpools, Umsatzrenditen und Quartalszahlen.
Karl-Heinz Rummenigge ist in beiden Welten zuhause. Spricht nach Aussage eines erfahrenen Münchener Journalisten aber lieber mit Wirtschaftsmagazinen über Financial Fairplay als mit Sportredaktionen über das kommende Spiel. Sein Ehrgeiz liege nun einmal darin, „den ganzen Laden zu finanzieren“, wie Rummenigge einmal sagt.
Killer-Image
Im Jahr 1996 schreibt „Der Spiegel“: „Besonders Rummenigge, meint ein Vorstandsmitglied, sei skrupellos. Einige im Verein nennen den Kalle einen ‚Killer’.“
Der Spitzname „Killer-Kalle“ ist in der Welt. Und spätestens mit dem Amt des Vorstandsvorsitzenden entsteht durch die mediale Rezeption ein Bild von Rummenigge als einem unterkühlt handelnden Technokraten, der zum Lachen in den Keller geht, eiskalt handelt und auf diese Weise perfekt an die Spitze dieses angeblich ebenso eiskalt erfolgsorientierten Clubs passt.
Widersprüche
Hin und wieder leistet er selbst auch Beiträge zum Negativbild. Durch unbedachte Äußerungen wie „Fußball ist keine Mathematik“; vor allem aber durch widersprüchliche Aussagen. Drei Beispiele:
Europaliga
Im Jahr 2013 erteilt Rummenigge einer europäischen Superliga eine klare Absage: „Unsere Superliga ist die Champions League. Wir sind sehr glücklich mit den derzeitigen Wettbewerben. Wir werden weiter mit der UEFA zusammenarbeiten, und das über 2018 hinaus.“ Doch im Jahr 2016: „Ich schließe es nicht aus, dass man in Zukunft eine europäische Liga gründet, in der die großen Teams aus Italien, Deutschland, England, Spanien und Frankreich spielen.“
Fernsehverträge
Im Jahr 2009 geht es mal wieder um besser dotierte Fernsehverträge. Der Pay-TV-Anbieter Premiere will exklusiv alle Champions-League-Spiele live übertragen. Rummenigge befürchtet, „dass alle Bayern-Spiele nur noch im Pay-TV übertragen werden. Die Fans werden in erpresserischer Weise zu Abonnements gezwungen. Wir müssen aufpassen, dass wir die Seele des Fußballs nicht verkaufen.“
Sieben Jahre später sind die Befürchtungen von Rummenigge alle eingetroffen. Wer Champions League schauen will, muss ab der Saison 18/19 gleich mehrere Abos abschließen. Im Free-TV läuft live so gut wie nichts mehr. Die neuen Fernsehverträge zersplittern den Spieltag. Vor allem gegen die Montagsspiele protestieren die Fans. Nun wirbt Rummenigge um Verständnis: „Wir wollen alle viel Geld vom Fernsehen. Da müssen wir auch dem Fernsehen ein Stückchen mehr Zucker in den Kaffee reinschütten.“
Schiedsrichter
Im April 2017 scheidet der FC Bayern bei Real Madrid aus der Champions League aus. Die Partie ist geprägt durch zahlreiche Fehlentscheidungen – auf beiden Seiten – durch Schiedsrichter Kassai. Rummenigge lässt auf dem anschließenden Bankett seinen Emotionen so deutlich wie Jahre nicht öffentlich seinen Lauf: „Wir sind beschissen worden, im wahrsten Sinne des Wortes.“ Vielleicht ist diese Reaktion im unmittelbaren Frust nach so einer unglücklichen Niederlage noch verständlich. Doch auf der Jahreshauptversammlung im November 2017 erneuert Rummenigge seinen Vorwurf des Beschisses, der ja Planung und Absicht beim Schiedsrichterteam unterstellt. Drei Jahre zuvor, nach dem glücklich gewonnenen Pokalfinale gegen Dortmund, mahnt Rummenigge noch: „Es ist unerträglich, in welchem Maße die Unparteiischen, die nicht auf Wiederholung und Zeitlupen zurückgreifen können, öffentlich an den Pranger gestellt werden.“
Karikatur
Dennoch überrascht und irritiert es, dass jemand unabhängig von seinen tatsächlichen Leistungen aufgrund gelegentlicher kritisierenswerter Äußerungen so karikiert wird:
- „der spröde Westfale“ (Welt 2003)
- „Härte, Coolness, Kälte“ (Tagesspiegel 2004)
- „technokratischer Analytiker“ (Welt 2008)
- „eiswürfeläugiger Technokrat“ (SZ 2009)
- „der unterkühlt wirkende Rummenigge“ (Focus 2009)
- „kühl überlegt, sachlich, gefühlsarm“ (Stern 2011)
- „der unterkühlte Westfale“ (Die ZEIT 2013)
- „kalkulierte Kälte“ (web.de 2016)
- „kühl kalkulierender Funktionär“ (Focus 2016)
- „gewissenlos berechnend“ (Neues Deutschland 2016)
- „kühler Analytiker“ (Tagesspiegel 2016)
- „Strippenzieher im Hintergrund“ (Sport1 2017)
Ist Rummenigge hier das Opfer seiner medialen Zurückhaltung? Wird jemand, der nicht volksnah auftritt, umso kritischer an seinen wenigen Aussagen gemessen? Was macht das eigentlich mit jemandem, der über Jahrzehnte immer wieder – und fast ausschließlich – solche Zuschreibungen über sich liest? Wehrt man sich gegen diese Klischees? Oder akzeptiert man diese irgendwann, weil sie im geschäftlichen Alltag auch bequem sein können? Nach dem Motto vom ungenierten Leben mit ruiniertem Ruf?
Ich will es genauer wissen – und ihn persönlich fragen. Nach seinem Image und seiner Karriere. Nach seinem Führungsstil und seinen Überzeugungen. Ich will erfahren, wie er den Fußball mit seinen irrationalen Facetten wahrnimmt, wann er Emotionen zulässt und wovon er noch träumt. Anfang Dezember treffe ich Karl-Heinz Rummenigge zu einem ausführlichen Gespräch.
„2013 fühlte ich mich wie Fred Astaire: I’m in heaven.“
Herr Rummenigge, bei vielen Medien und in der Öffentlichkeit gelten Sie als unterkühlt, emotionslos und basisfern. Stört Sie dieses Image eigentlich?
Naja, ein Image bezieht sich zunächst einmal auf den „Schein“ und nicht auf das „Sein.“ Ich hatte nie den Anspruch, everybody’s darling zu sein. Ein Image wird ja auch sehr von Medien „gestrickt“.
Wie hat sich dieses Image eigentlich entwickelt? Haben Sie eine Erklärung dafür?
In den 90er Jahren erfand ein Redakteur des Spiegel den „Killer Kalle“; stilistisch eine Meisterleistung. Meine Frau hat dann dem Redakteur geschrieben, wie sie mich im Garten beim Efeu rupfen beobachte und dass sie da durchaus seiner Aussage folgen könne: ein Killer durch und durch. Dieses Image entstand während der Umbauten im Präsidium des FC Bayern zwischen 1992 und 1994: Fritz Scherer musste den Staffelstab weiterreichen an Franz Beckenbauer, der Präsident wurde. Über meine Rolle in dieser Situation wurden dann Legenden gestrickt. Ich kann damit gut leben.
Ist das vielleicht sogar ganz bequem, als distanziert zu gelten?
Ja, manchmal ist es mir tatsächlich gar nicht so unrecht. Ich habe mit meinem Image kein Problem. Meine Familie, meine Freunde und der innere Zirkel des FC Bayern wissen, wie ich ticke. Und nur das ist für mich wichtig.
Als Sie Ihre Karriere als Spieler beendeten, welche Pläne hatten Sie da?
Ehrlich gesagt: keine. 1989 habe ich noch in Genf bei Servette gespielt, das war ein kleiner Club mit deutlich weniger Zuschauern als vorher in München oder Mailand. Eine interessante Erfahrung, weil ich erstmals professionellen Fußball ohne Druck erfahren habe. Die Schweizer Kollegen haben sich immer über mich gewundert: „Sag mal, Deutscher, Du bist nie aufgeregt. Du bist immer entspannt.“ Ich habe geantwortet: „Ja klar, soll ich mir jetzt auch hier noch Druck machen?“ Am Ende des zweiten Vertragsjahres spürte ich, dass mir die Motivation fehlte, noch eine Saison dranzuhängen. Konkrete Pläne für die Zeit nach der Fußball-Karriere hatte ich keine. Trainer werden wollte ich nicht, ins Fußball-Management zu wechseln, konnte ich mir noch nicht vorstellen. Also bin ich erst einmal drei Monate lang mit meiner ganzen Familie durch Italien gereist. Von der Südspitze bis ganz in den Norden. Nach all den Profi-Jahren war das eine gute Erfahrung. Dann bekam ich zur WM 1990 das Angebot, für die ARD als Co-Kommentator zu arbeiten. Das hat mir anfänglich großen Spaß gemacht, doch schon während der EM zwei Jahre später war mir klar, dass ich aufhören musste. Immer sollte ich eine kritische Distanz zu den Spielern einnehmen, die kurz vorher noch deine Kollegen waren. Dazu hatte ich dann keine Lust mehr.
Und dann kam der Ruf vom FC Bayern?
In der Saison 1991/92 gab es ja eine relativ große Krise für unsere Verhältnisse. Der Klub war Zwölfter in der Liga, dramatisch deutlich gegen einen kleinen Verein aus Kopenhagen im UEFA-Cup rausgeflogen. In dieser Lage kam der damalige Präsident Fritz Scherer zu Franz Beckenbauer und mir und hat uns gefragt, ob wir uns vorstellen könnten, Vizepräsidenten zu werden. Um die sportliche Kompetenz im Club zu verbreitern.
Da wussten Sie noch nicht, was auf Sie zukommt, oder?
Nein, ich wusste gar nichts. Was ich damals wie heute im Fußball bedauere: Du wirst nicht auf den Job vorbereitet. Selbst wenn man wie Oliver Kahn Betriebswirtschaft studiert, hat das mit dem konkreten Fußballgeschäft noch wenig zu tun. Mir wird der ganze Komplex zu wenig miteinander verwoben. Da sind der Sport, die Finanzen, die Vereinspolitik und noch viel mehr. Ich würde mir wünschen, dass der DFB zum Beispiel in Kooperation mit der DFL eine Art Manager-Studium auflegt, das die Absolventen bestens vorbereitet auf die Herausforderungen des Fußballgeschäftes.
Sie sprechen immer wieder mal von den guten Lehrmeistern, die Ihnen beim FC Bayern geholfen haben. Welche waren das, und was haben Sie gelernt?
Der erste während meiner Zeit als Spieler war Franz Beckenbauer. Er war null arrogant, hat mich 18-Jährigen oft nach dem Training mit seinem Auto nach Hause gefahren. Franz ist gegenüber jedermann freundlich, nie herablassend. Diese Wesensart habe ich mir zum Vorbild genommen. Der zweite war später Uli Hoeneß, damals bereits die Benchmark als Bundesliga-Manager. Der dritte war Karl Hopfner, der mich mit den betriebswirtschaftlichen Finessen vertraut machte. Für mich war das wunderbar nach meinem Einstieg ins Vereinsmanagement, dass ich im Windschatten von Uli und Karl Erfahrung und Know-how sammeln konnte.
Was waren Ihre konkreten Aufgaben?
Ich suchte mir Ressorts, die nicht besetzt waren, zum Beispiel das Ressort für internationale Kontakte. Mit den Jahren bin ich zu einer Art Außenminister unseres Klubs geworden, habe Beziehungen zu DFB, FIFA und UEFA und insgesamt ein großes Netzwerk aufgebaut. Davon profitiere ich, profitiert der FC Bayern heute sehr, und ich werde alles dafür tun, dass auch Hasan Salihamidzic die Chance erhält, im Windschatten von Uli und mir zu lernen. Da fängt Hasan im August bei uns an, und draußen erwarten alle, dass er sechs Wochen später perfekt ist. Dass er ein Netzwerk hat, Pläne, Strategien, dass er das Scouting neu aufstellt. Auch Uli benötigte Zeit, zu dem Manager zu reifen, der in Deutschland und Europa Maßstäbe setzte. Ich brauchte Zeit. Wir beide haben auch Fehler gemacht, wir beide haben auch schon suboptimale Interviews gegeben. Aber es war insgesamt mehr Geduld vorhanden. Wie ein Teil der Medien mit Hasan umspringt, ist unappetitlich. Aber Hasan wird sich durchsetzen, und Uli wie ich werden ihn darin total unterstützen. Denn wenn man heute einen Sportdirektor für den FC Bayern München sucht, gibt es zwei Ansätze: Entweder du holst einen Etablierten von einem anderen Klub, oder du musst den Weg der Geduld gehen, mit einem Eigengewächs. Uli und ich haben uns mit Hasan für das Eigengewächs entschieden, weil wir überzeugt davon sind, dass er das am Ende des Tages alles sehr gut machen wird. Und bis dahin werden wir geduldig sein.
War Ihr nächster Schritt zum Vorstandsvorsitzenden 2002 dann fast zwangsläufig?
Klar war damals, dass Franz diesen Weg in die AG als Vorstandsvorsitzender und damit Verantwortlicher für alles Operative nicht mitgehen würde. Das konnte er angesichts seiner anderen Engagements zeitlich nicht leisten. Karl, Uli und ich sollten dann unter uns diskutieren, wer in der AG für was zuständig sein soll und dann dem Aufsichtsrat einen Vorschlag machen. Also haben wir Drei uns hingesetzt und das gemeinsam entschieden. Titel auf den Visitenkarten waren für uns nicht wichtig, wir haben im e.V. genau so harmonisch zusammen gearbeitet wie später in der AG.
Als Kapitän der Nationalmannschaft haben Sie Ihren Führungsstil so beschrieben: „Ich führe lieber Einzelgespräche, als auf den Tisch zu hauen.“ Welchen Führungsstil pflegen Sie als Kapitän der FC Bayern München AG?
Es stimmt, als Kapitän habe ich früher gerne Einzelgespräche geführt. Denn wenn es Probleme gab, waren die oft nicht in der Gruppe zu lösen. Im Einzelgespräch ist es möglich, die unbequemen Wahrheiten auszusprechen. Aber manchmal muss es auch in der Gruppe unbesehen von persönlichen Befindlichkeiten kritisch zur Sache gehen. Wir haben hier jeden Montag unsere Vorstandssitzung, in der wirklich alles auf den Tisch kommt, auch unterschiedliche Ansichten zu einem Thema. Und dann muss man sehen, wie man da ans Ziel kommt.
Durch Auf-den-Tisch-Hauen?
Vor allem durch Moderieren. Das habe ich in meiner Zeit hier beim FC Bayern und als Vorsitzender der European Club Association (ECA) gelernt. In der ECA gibt es vom Grunde her sehr unterschiedliche Interessen, beispielsweise zwischen Real Madrid auf der einen Seite und Celtic Glasgow auf der anderen. Da muss man als Moderator auftreten, um eine Lösung zu finden, mit der alle zufrieden sein können, die großen Klubs wie die kleinen. Wenn ich merkte, dass die Köpfe rot und röter wurden, habe ich gerne eine Kaffeepause ausgerufen, um in der Unterbrechung in persönlichen Gesprächen – da sind sie wieder, die Einzelgespräche – Kompromisse auszuhandeln.
Lassen Sie Ihren Kollegen bei der Durchsetzung Ihrer Zielvorgaben freie Hand?
Ja, durchaus. Man muss Vertrauen haben zu seinen Kollegen. Ich verfahre nach dem Prinzip des Forderns und Förderns. Wenn es Probleme gibt, muss man die ansprechen. Aber man muss jedem einzelnen das Gefühl geben, hinter ihm zu stehen. Jeder wird mal Fehler machen. Aber man muss ihm auch dann den Rücken stärken. Und ich wünsche mir, dass auch meine Kollegen ihre Ressorts so führen. Diese Kultur haben wir bei Bayern München gut eingeführt. Ich glaube, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne hier arbeiten. Das ist hier nicht nur ein sehr bekannter Arbeitgeber, der viele Erfolge hat. Sondern auch ein Arbeitgeber, der verantwortungsvoll mit allen und allem umgeht.
„Wir könnten sicher noch mehr Geld verdienen. Das ist nicht unser Ziel. Unser Ziel ist die Maximierung des sportlichen Erfolges“, sagte Jan-Christian Dreesen gerade erst auf der Jahreshauptversammlung 2017. Braucht der Club nicht maximale Einnahmen für den sportlichen Erfolg?
Meine persönliche Formel ist: sportlicher Erfolg – aber bezahlbar, ohne dass wir in finanzielle Schieflagen oder irgendwelche Abhängigkeiten geraten. Deshalb müssen wir schon zusehen, dass Umsatz und Gewinn sich positiv entwickeln.
Der Spiegel schrieb kürzlich: Künftig könne der FC Bayern seine Spieler nicht mehr aus dem Festgeldkonto finanzieren. Wie kann der FC Bayern denn künftig im Rennen um Topspieler mithalten?
Wir müssen – wie schon in den vergangenen 20, 30 Jahren – eine eigene Philosophie verfolgen. Wir können nicht Real Madrid, Paris oder Manchester City kopieren. Wir müssen im Scouting aggressiver werden, müssen früher noch als bisher Talent erkennen. Wir müssen den eigenen Nachwuchs noch systematischer schulen, was in unserem neuen FC Bayern Campus auch sehr gut möglich ist. Wir müssen am Transfermarkt kreativ und vernünftig sein. Dazu setze ich weiterhin auf das Financial Fairplay.
Ist das nicht eine stumpfe Waffe?
Leider wurde das Financial Fairplay von der UEFA zuletzt nicht mehr seriös eingefordert. Ich habe allerdings jetzt den Eindruck, dass der neue UEFA-Präsident Aleksander Ceferin ein starkes und glaubwürdiges Financial Fair Play 2.0 etablieren möchte mit der ECA. Das sollte dann auch mit der EU-Kommission abgestimmt werden, um es juristisch wehrhafter zu machen. Ich bin davon überzeugt, dass das am Ende des Tages gelingen wird. Die Neuausrichtung des Financial Fairplay muss auch dazu führen, dass die Erlösströme nach dem *„Fair-Value“-Prinzip geprüft werden. Denn nur wenn das gelingt, werden wir wieder eine rationalere, seriösere Fußballwelt haben als das im vergangenen Sommer der Fall war.
*(Fair Value: Bewertung z.B. einer Sponsorleistung zu Marktpreisen)
Gibt es für Sie eine Grenze der Vermarktbarkeit?
Ich verstehe die nostalgische Sichtweise der Fans, den Wunsch nach der guten alten Zeit ohne große Vermarktung. Wir müssen uns jedoch die Frage stellen, was wir wollen? Wollen wir erstklassig spielen? Wollen wir in einem wunderschönen Stadion spielen und nicht nur national, sondern auch international wettbewerbsfähig sein? Ich spiele gerne gegen Dortmund, Leipzig und Schalke, aber ich spiele auch wahnsinnig gerne gegen Barcelona, Paris oder Madrid.
Wir haben GoPro-Kameras an Weizengläsern, wir haben Anastacia in der Halbzeitpause. Muss der FC Bayern nicht aufpassen, dass da nicht überdreht wird?
Das ist grundsätzlich richtig. Wir gehen allerdings hier in der Bundesliga, im Vergleich zu England oder Spanien noch sensibel und bewusst mit diesem Thema um. Wir haben vielleicht auch nicht mehr die perfekte pure Fußballwelt, weil wir versuchen müssen, finanziell einigermaßen mit den europäischen Topclubs mitzuhalten. Aber ich habe kein Problem damit, wenn in der Halbzeitpause des Pokal-Finales in Berlin kein Music-Act stattfindet.
Und was Bayern betrifft: Anastacia oder Blaskapelle?
Man muss schon behutsam mit dem Thema der Eventisierung umgehen. Wir wollten ja beim letzten Heimspiel der Saison 2016/17 keinen internationalen Star präsentieren, um zu zeigen, wie global wir aufgestellt sind. Wir hatten in den Jahren zuvor schon auch Blaskapellen im Stadion.
Erleben Sie Emotionen auch im Business?
Wenn ich früher ein Tor geschossen habe, vor 80.000 Menschen im Olympiastadion, dann war das ohne Frage sehr emotional und ganz sicher emotionaler als heute einen Spieler zu verpflichten oder einen Sponsor unter Vertrag zu nehmen. Ein Tor schießen und die Bayernfans jubeln – es gibt wenig Besseres in der Welt. Leider kann ich selbst nicht mehr in der Allianz Arena spielen.
Können Sie Bayernspiele noch wie ein Fan schauen? Oder denken Sie bei Niederlagen an die wirtschaftlichen Auswirkungen?
Ich lebe das Spiel, ich gehe da total mit. Aber ich habe trotzdem mit den Auswirkungen von Siegen und Niederlagen zu leben. Aber erst nach dem Spiel. Schon vor Jahren habe ich mir vorgenommen: Wenn das einmal aufhört, dass du bei jedem Spiel voll mitgehst, dann ziehst du Konsequenzen.
Sie bewegen sich im irrationalen Fußball. Gleichzeitig wollen Sie möglichst rational und berechenbar handeln. Ist das für Sie problematisch oder eine Herausforderung?
Nein, ich finde es faszinierend zu versuchen, das irrationale Element im heutigen Fußballgeschäft zu beherrschen – indem wir möglichst rational dagegenhalten. Wir haben das Gegengeschäftsmodell zu Manchester City. Die kaufen, kaufen, kaufen, damit von zehn Spielern vier oder fünf einschlagen. Wir hingegen wollen, dass bei jedem Transfer das Verhältnis zwischen verlangtem Preis und Wertzuwachs für unseren Kader stimmt.
Treffen Sie auch Entscheidungen aus dem Bauch heraus?
Es gibt sicher andere Fußball-Manager, die mehr Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffen als ich. Aber Fußball ist auch bei mir nicht nur Kopf, da muss auch der Bauch zustimmen. Es ist nicht immer alles berechenbar. Wenn du feststellst, dass alles, was du dir so schön auf dem Papier zurechtgelegt hast, nicht funktioniert, dann musst du auch mal Entscheidungen revidieren. Wichtig ist in meinem Job, nach bestem Wissen rational zu arbeiten. Aber auch zu erkennen, wenn etwas nicht mehr geht. Und da höre ich auch durchaus auf den Bauch.
In einem Interview mit der SZ über Ihre Uhren-Sammelleidenschaft, 2002 war das, erzählten Sie von Ihrer Glücksuhr, die Sie zu schwierigen Spielen tragen. Machen Sie das eigentlich immer noch?
Ich wechsle grundsätzlich die Uhr, wenn wir verloren haben! Schon als Spieler war ich abergläubisch. Ich habe immer erst den rechten Stutzen angezogen, dann den linken. Dann den rechten Schuh, dann den linken. Ich habe meine Stollen selbst gewechselt, das gehörte auch dazu. Das war alles Teil meiner Vorbereitung aufs Spiel. Ein Ritual. Und wenn es dann im Spiel gar nicht lief, habe ich das Ritual auch verändert.
Müsste es Ihnen als rationalem Menschen nicht egal sein, welche Uhr Sie zu welchem Spiel tragen?
Das ist nicht egal. Ich glaube ja dran. Das ist der irrationale Glaube, der wahrscheinlich in fast allen von uns schlummert und verlangt: „Mach es so oder so, denn du hast ja damit gewonnen.“ Vor kurzem in Leipzig im Pokal, das war für uns ein wichtiges Spiel für den Fortgang der weiteren Saison. Das fängt dann im Vorfeld damit an, dass ich mir genau überlege, was mache ich als erstes, was als zweites, was als drittes. Und wenn ich das alles so gemacht habe, dann gehe ich kurioserweise mit einem besseren Gefühl ins Stadion rein. Geht das Spiel dann so aus, wie es ausging, dann denke ich mir: „Der Tag war perfekt.“
Wovon träumen Sie noch, was den FC Bayern angeht?
Ich sag Ihnen, welche Träume sich schon erfüllt haben:
Der erste Traum ging 2005 bei der Eröffnung unseres Stadions in Erfüllung. Ich hatte vom ersten Tag an für ein eigenes Stadion und gegen den Umbau des Olympiastadions plädiert. Die Vorstellung, dass der FC Bayern München ein eigenes Stadion besäße, das habe ich mir als das Größte für unsere Fans, für den ganzen Verein vorgestellt. Und als ich dann erstmals in unser eigenes Stadion kam und es war rot beleuchtet, das war ein Weltklasse-Gefühl.
Der zweite Traum erfüllte sich 2013 mit dem Triple. Immer wieder habe ich in Champions-League-Endspielen als Gast in der zweiten Reihe gesessen, hinter den Präsidenten der teilnehmenden Vereine. Ich habe die Finalteilnehmer bewundert, Barcelona, Real, davor ManU. Das wollte ich mit dem FC Bayern erleben, Reihe 1, und als Krönung, wie unsere Mannschaft den Pokal erhält. Dieser Pokal hat ja eine wirklich besondere Aura. Und als uns das dann 2013 in Wembley so passierte, da fühlte ich mich wie Fred Astaire: I’m in heaven! Die Party danach war die schönste Party, die ich hier je erlebt habe. Die ging bis 5 Uhr morgens.
Und Sie bis zum Schluss dabei?
Ja, in einer wunderbaren Stimmung. Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen, um den Flieger zu kriegen. Ich mache den Fernseher an, und was wurde gerade gezeigt: wie Arjen das Tor macht. Da wusste ich, dieser Tag fängt so gut an, wie der letzte aufgehört hatte.
Traum drei erfüllte sich, als Pep Guardiola zu uns kam, zum Triple-Sieger. Für Pep hätte das Triple ein Problem werden können, Erfolg macht bekanntlich auch satt. Doch wie Pep aus dieser Problematik heraus unsere Spieler auf ein noch höheres fußballerisches Niveau gebracht hat, dafür wurden wir plötzlich sogar auswärts respektiert. Die gegnerischen Fans klatschten uns Beifall. Da waren wir nun, im Olymp des Fußballs. Darauf waren wir im Verein alle sehr stolz. Und wir wollen da auch wieder hin, nach ganz oben. Das ist die schwierige Aufgabe, in einer Fußballwelt, die sich seit 2013 völlig verändert hat.
Ist das der vierte, Ihr vielleicht letzter Traum, noch einmal die Champions League zu gewinnen?
Klar, das wär’s. Bevor ich in den Ruhestand gehe, würde ich das schon gerne noch einmal erleben. Aber es wird sehr, sehr schwer.
Jupp Heynckes ist mit 72 Jahren noch Trainer. Sind auch Sie mit 72, also in zehn Jahren, noch Vorstandschef?
Nein, sicher nicht. Ich muss rechtzeitig erkennen, wann ich meine Aufgaben in neue, jüngere Hände legen sollte. Ich habe als Fußballer aufgehört, obwohl ich noch fit war. Ich habe bei der ECA nach zehnjähriger Präsidentschaft nicht mehr kandidiert, weil ich das bestimmte Gefühl hatte, dass es der richtige Zeitpunkt war, um anderen die Führung zu überlassen. 1977 habe ich hier das Ende der Ära Beckenbauer als Spieler von Bayern München erlebt. Die Zeitungen schrieben, dass es nun mit dem FC Bayern bergab gehen würde. Es gab genau vier schwierige Monate, leider auch mit einer Trainerentlassung. Aber anschließend ging es stetig wieder bergauf. Ich habe da immer einen Spruch: „Der Friedhof der Kuscheltiere derer, die sich für unersetzlich halten, ist viel zu groß.“ Am Ende des Tages ist jeder ersetzbar.

„Am Ende des Tages“, wie kommt es eigentlich zur häufigen Verwendung dieser Floskel?
(lacht) Meine Frau sagt mir auch öfter: Sag mal ein bisschen weniger „am Ende des Tages“. Ich merke das selbst gar nicht mehr, wenn ich das sage. Jeder hat so seine Begriffe aus dem Phrasenschwein. Das ist eine meiner liebsten Phrasen.
Herr Rummenigge, vielen Dank für das Gespräch.