Bayern-Fans wählen nicht rechtsradikal.

In wenigen Tagen ist Bundestagswahl und deshalb komme ich schnell zur Sache:
AfD wählen (oder welche rechtsradikale Partei auch immer) und gleichzeitig Fan des FC Bayern sein ist unvereinbar.

Die meisten Leser wissen was ich damit meine, die können sich direkt wieder ausklinken. Für alle anderen ein paar Worte zur Erklärung:

Der FC Bayern wird auch in dieser Woche wieder eine Gruppe junger Flüchtlinge mit einem Bus aus ihren Unterkünften abholen und zur Säbener Straße fahren. Dort werden sie die Rasenplätze nutzen, unter fachkundiger Anleitung Fußball spielen, wahrscheinlich noch ein leckeres Essen bekommen – und dann wieder zurück gefahren. Das macht der FC Bayern bereits seit zwei Jahren. Woche für Woche. Er fing damit an, als die Stimmung in Deutschland aufgeschlossener (im wörtlichen Sinne) war. Und er hörte nicht damit auf, als die Stimmung sich bei manchen Menschen drehte. Er tut das nämlich aus Überzeugung, als sein Beitrag zur Integration.

Beim Heimspiel gegen Anderlecht, so wurde es mir zugetragen, hat der FC Bayern nicht verkaufte Tickets an Flüchtlinge verschenkt. Wohl auch nicht zum ersten Mal.

Das ist unser Club, wie wir ihn lieben. Und das ist der Club, wie ich – und wohl die meisten Bayernfans und -mitglieder ihn sich auch wünschen.

Der FC Bayern ist schon aufgrund seiner historischen Erfahrung tolerant und offen gegenüber allen Menschen. Du musst einfach ein verdammt guter Kicker sein, um beim FC Bayern willkommen zu sein. Wer Du als Mensch bist, wo Du herkommst, woran Du glaubst, wen Du liebst – ist egal. War immer egal. Der Club hat bereits in den ersten Jahrzehnten nach Gründung von den Einflüssen ausländischer Trainer und Spieler profitiert. Seine Weltoffenheit machte ihn erfolgreich. In der Zeit der Nazis litt der FC Bayern stark unter den Faschisten. Die Geschichten um Kurt Landauer muss ich hier nicht noch einmal ausführen.

Wir lieben den Moslem Franck Ribéry. Wir wollen Nachbarn von Boateng sein. Wir feierten jeden gewonnen Zweikampf von Hamit Altintop. Wir schwärmen heute noch von der Leidenschaft, mit der Hasan Salihamidzic, Flüchtlingskind aus Jablanica, Bosnien-Herzegowina für unseren Club die Knochen hingehalten hat.

Der AfD geht das alles gegen den Strich. Sie würde Nationalspieler am liebsten nach Hautfarbe und Religion nominieren. Sie will jeden Flüchtling eher heute als morgen wieder loswerden. Und übrigens, meine Meinung, verarscht sie ihre Wähler nach Strich und Faden. Weil sie nur vorgibt, sich für deren tatsächliche Probleme zu interessieren.

Wer der AfD oder anderen rechtsradikalen Parteien seine wertvolle Stimme gibt, wählt rassistische, engstirnige, spießige, biedere, kleingeistige, primitive, machtgeile, rückwärtsgewandte, kulturlose, respektlose, dummdreiste, mit Verlaub Arschlöcher.

 

Was man als Fan des FC Bayern damit zu tun haben sollte?

Wenn Du ehrlich zu Dir bist: Gar nichts!

 

Inspiriert von einem Aufruf im Schalker „koenigsblog.net“ von @TorstenWieland (http://koenigsblog.net/2017/09/21/schalker-sein-und-bleiben-keine-stimme-der-afd/)